Freundeskreis entdeckt Malstandort von Ströher in Granada
Auf den Spuren Friedrich Karl Ströhers wandelte wieder einmal der Freundeskreis, der das Andenken des Malers bewahrt – allerdings nicht in der Hunsrücker Heimat, sondern in Spanien.
Unterhalb des Weltkulturerbes Alhambra in Granaria mit Blick auf den Albaicin – dem ursprünglich maurischen Stadtviertel – malte Friedrich Karl Ströher 1911 seine wunderbaren, impressionistischen Spanienbilder. Der Freundeskreis fand 100 Jahre später auf seiner Exkursion „Auf Ströhers Spuren“ exakt den Mal- und Wohnstandort des Künstlers wieder. Sein Gemälde „Granada II“ zeigt die nahezu unveränderte Silhouette des Stadtbildes, vor dem sich der Freundeskreis zum „Dokumentationsfoto“ einfand.
Ströher schrieb damals an seinen Vater, dass er und sein Freund „in einem alten Hause (wohnten), was schon zur Zeit der Mauren gebaut worden sein soll“. Dieses Gebäude entpuppte sich als eines der ältesten Gebäude Granadas, das heute als Hotel qenutzt wird. Vor 100 Jahren, am 3. Mai 1911, schiffte sich Friedrich Karl Ströher, begleitet von seinem Malerfreund Wilhelm Lategahn, im Hamburger Hafen auf den Postdampfer „Windhoek“ ein, der die beiden in zehntägiger Fahrt nach Tanger bringen sollte. Von hier aus setzten die Künstler nach Andalusien über und verbrachten dort einen viermonatigen Maleraufenthalt.
100 Jahre später, fast auf den Tag genau, begann ebenfalls in Tanger die achttägige Erinnerungsreise des Freundeskreises. Anhand von Ströhers Briefen und Lategahns Reisebericht konnten die 31 Teilnehmer unter Führung von „Reisemarschall“ Dieter Wendling die Malerreise nachvollziehen. Daneben galt das Interesse der Reisegruppe vor allem dem muslimischen Erbe in Sevilla, Córdoba und Granada. Besonders eindrucksvoll waren die farbenprächtigen Bußprozessionen, denn die Reise fand während der Semana Santa – der heiligen Woche – statt.
Von der Malerreise erzählt auch die sehenswerte Ausstellung „Spanische Impressionen“ in der Kunstgalerie Ströher im Hunsrück-Museum in Simmern, die dienstags bis sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet ist.
In diesem heute als Hotel genutzten Gebäude wohnte Ströher mit seinem Malerfreund während seines Maleraufenthaltes vor 100 Jahren in Granada. Das Gebäude stammt noch aus der Maurenzeit und liegt unterhalb der Alhambra. Auf der Terasse malte Ströher einen Teil seiner Spanienbilder.
Vor dieser Kulisse aus der Sicht des Malers, die heute noch weitgehend mit dem Blick auf das maurische Stadtviertel – dem Albaicin – übereinstimmt, machte die Reisegruppe ihr traditionelles Gruppenfoto.